Benedict Wells: Das Wichtigste beim Schreiben ist "vielleicht Reflexion und der Umgang mit Kritik.

Letztere muss man unbedingt zulassen im Schreibprozess, die Konfrontation mit harter Kritik auch immer wieder selbst suchen, denn dieser Schmerz ist Wachstumsschmerz. Es ist okay, zu scheitern, man darf nur nicht aufgeben. Wenn ich denke, wie schlecht meine ersten Fassungen immer noch sind. Etwa die Szene mit dem Festival am See in "Hard Land": Davon gibt es sicher über fünfzig Versionen. Und ich finde, die gedruckte ist immer noch nicht perfekt. Aber darum geht es auch nicht. Sondern um das Gefühl, wirklich alles getan zu haben. Alle Entscheidungen bewusst getroffen zu haben."

Schriftsteller Benedict Wells (zuletzt von ihm erschienen: "Hard Land") auf die Frage, was das Wichtigste beim Schreiben sei. Im Interview mit Peer Teuwsen für die Neue Zürcher Zeitung vom 30.5.2021.