Sibel Kekelli: Was zu einer realistischen Figur gehört

Man hat über Sie gesagt, sie zögen die Kraft Ihres Spiels vornehmlich aus Ihren Emotionen. Wie machen Sie das in dieser Serie, in der Sie eine Frau spielen, der – so scheint es anfangs – sämtliche Emotionen abhanden gekommen sind?

S. Kekelli: „Schauspiel heißt für mich, Sie stellen sich erst einmal die Psyche einer Figur vor. Das heißt, Sie müssen die Brüche in der Geschichte in der Rolle übersetzen und mit ihnen spielen. Kein Mensch ist ja immer nur emotional. Zu einer realistischen Figur gehört, das man auch diese Seite von ihr zeigen kann.“

aus dem Gespräch, dass Axel Weidemann mit der Schauspielerin geführt hat.
Frankfurter Allgemeine Zeitung „Wer hat Angst vor einer freien Frau?“